ESC, Wien, September 2007

Praxis-Depesche 18/2007

KHK: Status quo, Prävention, Stent-Dilemma

Lebensstiländerungen sind nach wie vor schwierig umzusetzen. Wer nicht hören will, muss seinem kardiovaskulären Risiko ins Auge sehen – die aktuelle Präventionsleitlinie macht’s möglich. Welcher Stent im Fall des Falles am besten ist, bleibt weiter ungewiss.
Praxisfazit
1. Ungesunde Lebensweise weiter auf dem Vormarsch

Ungesünder denn je

Während der letzten zwölf Jahre wurden drei EUROASPIRE-Umfragen durchgeführt, auch in Deutschland. Die Daten von über 8500 Herzpatienten wurden ausgewertet – mit erschütterndem Ergebnis.

KHK-Patienten rauchten vor zwölf Jahren in etwa so viel wie heute. Der Anteil der Raucher ging lediglich von 20 auf 18% zurück. Das Körpergewicht der Befragten und insbesondere die Stammfettsucht nahmen während dieses Zeitraumes dramatisch um durchschnittlich fast 5 kg zu, sodass heute vier von fünf Patienten übergewichtig (BMI > 25 kg/m2) und über ein Drittel adipös (BMI > 30 kg/m2) sind. Prof. Guy de Backer, nationaler Koordinator der EUROASPIRE-Studie, zeigte sich sehr enttäuscht von diesen Lifestyle-Trends und be­män­gelte die geringe Aufmerksamkeit, die der Prä­ven­tion gerade bei KHK-Patienten geschenkt wird.

Blutdruck-Paradoxon

Kein Trend ist auch ein Ergebnis: Die Blutdruckeinstellung der Koronar-Patienten verbesserte sich innerhalb des Studienzeitraumes nicht. Nach wie vor erreicht die Hälfte ihren Zielwert (< 140/90 mmHg) nicht. Eine Behandlung mit Antihypertensiva führte früher zu 41% korrekt eingestellten Patienten; aktuell liegt dieser Wert nur noch bei 39%. Und das paradoxerweise, obwohl mehr Medikamente verschrieben wurden: Diuretika-Zunahme von 15 auf 31%, Betablocker von 56 auf 86% und ACE-/AT1-Hemmer von 31 auf 75%.

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