Lebensstiländerungen sind nach wie vor schwierig umzusetzen. Wer nicht hören will, muss seinem kardiovaskulären Risiko ins Auge sehen – die aktuelle Präventionsleitlinie macht’s möglich. Welcher Stent im Fall des Falles am besten ist, bleibt weiter ungewiss.
Ungesünder denn je
Während der letzten zwölf Jahre wurden drei EUROASPIRE-Umfragen durchgeführt, auch in Deutschland. Die Daten von über 8500 Herzpatienten wurden ausgewertet – mit erschütterndem Ergebnis.
KHK-Patienten rauchten vor zwölf Jahren in etwa so viel wie heute. Der Anteil der Raucher ging lediglich von 20 auf 18% zurück. Das Körpergewicht der Befragten und insbesondere die Stammfettsucht nahmen während dieses Zeitraumes dramatisch um durchschnittlich fast 5 kg zu, sodass heute vier von fünf Patienten übergewichtig (BMI > 25 kg/m2) und über ein Drittel adipös (BMI > 30 kg/m2) sind. Prof. Guy de Backer, nationaler Koordinator der EUROASPIRE-Studie, zeigte sich sehr enttäuscht von diesen Lifestyle-Trends und bemängelte die geringe Aufmerksamkeit, die der Prävention gerade bei KHK-Patienten geschenkt wird.
Blutdruck-Paradoxon
Kein Trend ist auch ein Ergebnis: Die Blutdruckeinstellung der Koronar-Patienten verbesserte sich innerhalb des Studienzeitraumes nicht. Nach wie vor erreicht die Hälfte ihren Zielwert (< 140/90 mmHg) nicht. Eine Behandlung mit Antihypertensiva führte früher zu 41% korrekt eingestellten Patienten; aktuell liegt dieser Wert nur noch bei 39%. Und das paradoxerweise, obwohl mehr Medikamente verschrieben wurden: Diuretika-Zunahme von 15 auf 31%, Betablocker von 56 auf 86% und ACE-/AT1-Hemmer von 31 auf 75%.
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