In einer Kohortenstudie wurden alle erwachsenen Patient:innen berücksichtigt, die in den Jahren 2003 bis 2016 in Westdänemark einer Koronarangiographie unterzogen worden waren. Insgesamt 118.787 Patient:innen wurden in der Analyse berücksichtigt. Davon hatten rund ein Drittel weder einen Diabetes noch eine KHK, ein Zwanzigstel nur Diabetes, die Hälfte nur KHK und ein Zehntel Diabetes und KHK. Der mediane Beobachtungszeitraum nach Koronarangiographie betrug rund sieben Jahre. Im Vergleich zu den Patient:innen, die weder einen Diabetes noch eine KHK hatten, erhöhte ein Diabetes alleine die kumulative Zehnjahresinzidenz für pAVK von 3,5 % auf 6,9 %, entsprechend einer adjustierten Hazard Ratio (aHR) von 1,73 (95 % KI: 1,51-1,97). Bei Diabetes alleine betrug die aHR für einen Revaskularisierungs-Eingriff am Bein 1,55 (95 % KI: 1,16-2,05) und für eine Amputation im Bereich der unteren Extremitäten 5,51 (95 % KI: 4,09-7,43). Eine KHK alleine war mit einem 2,5-fach erhöhten Risiko für eine pAVK und mit einem 1,8-fach erhöhten Risiko für eine Amputation assoziiert. Bei Diabetiker:innen mit KHK war das pAVK-Risiko um den Faktor 3,9 erhöht, das Amputationsrisiko um den Faktor 9,5.
Die Aussagekraft der Studie ist unter anderem dadurch begrenzt, dass sie den Verlauf des HbA1c als Parameter der glykämischen Kontrolle nicht erfasste und somit den gefäßschädigenden Effekt der Hyperglykämie nicht unmittelbar quantifizierte. Pseudoindikatoren für die Schwere des Diabetes, wie Krankheitsdauer und Insulintherapie, waren aber mit einer erhöhten Amputationsinzidenz assoziiert. Da die KHK-Patient:innen häufig unter einer gefäßprotektiven Behandlung mit Acetylsalicylsäure und Statinen standen, wurde das Risiko für eine pAVK in dieser Subgruppe möglicherweise unterschätzt. TH