Bildgebung bei axialer Spondyloarthritis

Praxis-Depesche

Knochenmarksödem plus Erosion

Während der Stellenwert der röntgenologischen Bildgebung zur Diagnose und Beurteilung der axialen Spondyloarthritis (axSpa) zunehmend infrage gestellt wird, ist auch bei der MRT-Interpretation Vorsicht geboten. Denn nicht hinter jedem Knochenmarksödem steckt eine Sakroiliitis.
Die röntgenologische Untersuchung der Sakroilial (SI)-Gelenke gilt als erstes Verfahren, um die für axSpa typische Sakroiliitis aufzudecken. Deutlich zuverlässiger ist aber die Bildgebung mittels MRT, betonte Prof. Denis Poddubnyy, Berlin, auf einem Symposium von Novartis im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Ein wichtiger Befund für die Klassifikation ist das Vorliegen eines Knochenmarksödems. Für eine axSpa spricht dieses aber nur dann, wenn gleichzeitig auch entzündungsbedingte strukturelle Veränderungen vorliegen, erklärte Poddubnyy. Denn wie mehrere Studien gezeigt haben, kommen Knochenmarksödeme auch bei vielen gesunden Personen, vor allem Sportler:innen, vor. Eine wichtige Differenzialdiagnose ist außerdem die Osteitis condensans ilii, bei der in Abgrenzung zur axSpa aber keine erosiven Veränderungen am Gelenk auftreten.
Eine zuverlässige und frühe Diagnose der axSpa ist wichtig, um rechtzeitig eine angemessene Therapie einleiten zu können. Neue Erkenntnisse erhofft sich Poddubnyy in diesem Zusammenhang von der derzeit laufenden Head-to-head-Studie SURPASS, in der die röntgenologische Progression unter dem Interleukin (IL)-17A-Inhibitor Secukinumab versus dem TNFa-Blocker untersucht wird. Erste Ergebnisse werden Ende dieses Jahres erwartet. OB
Quelle: Symposium: „Deep Dive Spondyloarthritiden – Fokus Bildgebung“, im Rahmen des Deutschen Rheumatologiekongress 2022, Berlin, 1.9.2022 
ICD-Codes: M48.9

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