Leichte kognitive Störung

Praxis-Depesche 3/2017

Körperliches Training gegen den Verfall

Bei ansonsten gesunden älteren Menschen hält Bewegung auch den Geist fit. Aber hilft Sport auch bei einer bereits diagnostizierten leichten kognitiven Störung (Mild Cognitive Impairment/MCI)? Eine aktuelle Metaanalyse ist vorsichtig optimistisch.

In ihr haben Forscher speziell die Effekte von aerobem Training wie Yoga, Tai-Chi oder Laufband auf die kognitive Funktion untersucht. Ausgewertet wurden elf randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 1497 Erwachsenen ab 60 Jahren mit MCI. Die Teilnehmer in den Interventions-Armen der Studien hatten über mindestens vier Wochen mindestens einmal pro Woche Sport getrieben.
Die Ergebnisse: Die globale kognitive Leistung verbesserte sich durch die regelmäßige Bewegung signifikant. Bei der Betrachtung einzelner kognitiver Domänen zeigte sich ein schwacher Effekt auf das Gedächtnis inklusive des kurz- und mittelfristigen Abrufs neu gemerkter Informationen. Mögliche positive Effekte wurden zudem auf Exekutivfunktionen gefunden. Hinsichtlich Aufmerksamkeit, Sprache und optisch-räumlichen Funktionen zeigte sich in der Metaanalyse kein Einfluss des Trainings. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Menschen mit einer diagnostizierten leichten kognitiven Störung vermutlich von einem aeroben Training leichter bis mittlerer Intensität profitieren. BA
Quelle:

Zheng G et al.: Aerobic exercise ameliorates cognitive function in older adults with mild cognitive impairment: a systematic review and meta-analysis of randomised ... Br J Sports Med 2016; 50: 1443-50

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