Funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen

Praxis-Depesche 9/2020

Komplementäre Therapien im Fokus

Bei akuten wie bei chronischen Magen-Darm-Beschwerden sind komplementäre Therapien mehr denn je gefragt, so ein Fazit des National Advisory Symposium 2020.
Dabei gelten rasche und anhaltende Wirkung, das Fehlen unerwünschter Effekte und Einsparen von PPI als maßgebliche Anforderungen an moderne Naturarzneien. Als ein Mittel der ersten Wahl bei Sodbrennen und Refluxsymptomen, Reizdarm sowie Histamin-Intoleranz ist heute die Heilerde zu erachten, wie Prof. Peter Malfertheiner, München, beim National Advisory Symposium 2020 in Bad Sobernheim erklärte. Aktuelle, zum Jahreskongress der DGI 2020 publizierte klinische Studien belegen den hohen Stellenwert von Heilerde bei funktionellen gastrointestinalen Erkrankungen.
So stellte Prof. Hubert Mönnikes, Berlin, Ergebnisse einer nicht-interventionellen Studie bei Patienten mit NERD vor, in der Heilerde ultrafein durch schnell einsetzende und nachhaltige Wirkung überzeugte. 80 % der 137 Patienten, die in die Auswertung eingingen, bewerteten den Therapieerfolg mit gut oder sehr gut.
Prof. Ahmed Madisch, Hannover, verwies auf die Ergebnisse einer nicht-interventionellen Studie, in der Reizdarm-Patienten mit Heilerde behandelt wurden. Nach sechs Wochen Einnahmezeit ergab sich eine Besserung des Beschwerdescores um rund 50 %. Da ein maßgeblicher Anteil der Reizdarm- Patienten gleichzeitig Refluxbeschwerden aufgrund einer nicht-erosiven gastroösophagealen Refluxkrankheit (NERD) aufweise, könnten mit Heilerde im Sinne eines Multi-Target-Prinzips mehrere Beschwerdebilder gleichzeitig wirksam behandelt werden, schloss Madisch. AT

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