Die konditionierte Schmerzmodulation (conditioned pain modulation, CPM) bezeichnet das körpereigene Phänomen, dass ein Schmerzreiz durch andere, weiter entfernt erzeugte Reize unterdrückt werden kann. Dieser Mechanismus liegt wohl auch der analgetischen Wirkung der Kompressionstherapie zugrunde, wie eine Studie zeigte.
Darin ließen sich 30 gesunde Männer und Frauen einer Testreihe mit schmerzhaften Hitze- und Druckreizen unterziehen. Zunächst wurden Hitzereiz (30 Sek. bei 47°C an der Handfläche) sowie Druckreiz (15 Sek. bei 300 kPa am Unterarm) einzeln ausgeübt und die Schmerzstärke von den Probanden bewertet. Die CPM-Reaktion der Teilnehmer testete man, indem man zusätzlich zu dem Hitzereiz den rechten Fuß der Teilnehmer in 8 bis 10 °C kaltes Wasser tauchte. Anschließend ließen die Teilnehmer erneut die Hitze- und Druckstimuli über sich ergehen, während sie eine Kompressionshose trugen. Durch einzelne Luftpolster wurde dabei eine Kompression der Beine bis zu den Knöcheln, den Knien oder ganz bis zur Hüfte erzeugt.
Die großflächige Kompression bis zur Hüfte reduzierte die empfundene Schmerzstärke des Hitzereizes signifikant. Beim Druckschmerz wirkten sich alle Kompressionsprotokolle gleichermaßen schmerzlindernd aus. Die analgetische Wirkung korrelierte dabei mit derjenigen des kalten Wassers (CPM), war aber schwächer ausgeprägt. OH