Praxis-Depesche 8/2004

Konsens zum Management der koronaren Herzkrankheit

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hat eine Leitlinie zu Diagnostik, Prävention und Therapie der koronaren Herzkrankheit erarbeitet, die u. a. als Grundlage für die Nationale Versorgungsleitlinie KHK sowie für das Disease-Management-Programm KHK dienen soll.

Neben Diagnostik und Therapie werden in den Leitlinien dem Risikofaktoren-Management und der Prävention breiter Raum eingeräumt. Die Risikostratifizierung erfolgt entsprechend dem validierten Risiko-Score nach PROCAM und umfasst neben anamnestischen Daten vor allem Begleiterkrankungen wie Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus. Außerdem sollten psychosoziale Faktoren berücksichtigt werden, die eine wichtige Rolle in der Entstehung der KHK und deren Prognose spielen können. Bei den Lebensstilfaktoren sollen Rauchen und Übergewicht bekämpft und die Ernährung umgestellt werden. Empfohlen wird die Mittelmeerkost mit wenig Fleisch, dafür aber viel frischem Obst und Gemüse. Gesättigte Fettsäuren sollten weniger als 10% der Gesamtkalorien ausmachen, ein hoher Anteil an ein- und mehrfachungesättigten Fettsäuren sowie an Omega-3-Fettsäuren (zwei Seefisch-Mahlzeiten pro Woche) angestrebt werden. Durch regelmäßiges, individuell angepasstes körperliches Training wird die KHK-Prognose ebenfalls deutlich gebessert. In der medikamentösen Therapie werden Thrombozytenhemmer zur Prophylaxe empfohlen. Ggf. sind Antihypertensiva bzw. Lipidsenker einzusetzen. Betablocker werden als Mittel der ersten Wahl bei stabiler Angina pectoris geführt, ACE-Hemmer für KHK-Patienten mit einem hohen Risiko für atherothrombotische kardiovaskuläre Komplikationen empfohlen. Nitrate und andere NO-Donatoren sowie Kalziumantagonisten eignen sich für die symptomatische Therapie. (bk)

Quelle: Dietz, R: Leitlinie zur Diagnose und Bahndlung der chronischen koronaren Herzerkrankung der Deutschen Gesellschft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung (DGK), Zeitschrift: ZEITSCHRIFT FUR KARDIOLOGIE, Ausgabe 92 (2003), Seiten: 501-521

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