Frakturrisiko im Alter mindern

Praxis-Depesche 12/2002

Konsequent der Osteoporose vorbeugen!

Mehr als eine Milliarde Euro Kosten werden jedes Jahr durch Schenkelhalsfrakturen verursacht. Insbesondere wenn das Frakturrisiko erhöht ist, etwa bei postmenopausalen Frauen oder im höheren Lebensalter, ist die Zufuhr von Kalzium und Vitamin D vorbeugend wirksam.

Allgemein präventiv gegen Osteoporose wirken körperliche Bewegung, ausgewogene Ernährung (Kalzium-Zufuhr über 800 mg/d, Vitamin C), ausreichende Sonnen-Exposition (Vitamin-D-Aktivierung) und Verzicht auf Genussgifte. Allerdings können im höheren Lebensalter die Kalzium-Resorption und die Vitamin-D-Synthesekapazität vermindert sein. Eine Nahrungsergänzung mit Kalzium und Vitamin D wirkt dann vorbeugend gegen das Frakturrisiko. Eine gezielte Prävention mit Arzneimitteln (Bisphosphonate, SERM) ist bei vorliegendem hohem (etwa Fraktur-Anamnese, Glukokortikoide, BMI unter 20, Alter über 70 Jahre, Bewegungsmangel) oder mäßigem Frakturrisiko (etwa Frauen, Rauchen, frühe Menopause, COPD, Sonnenlicht-Mangel) sinnvoll. Ein besonderes Problem ist der Zusammenhang von reduzierter Knochendichte, erhöhter Schwankneigung und Sturz- bzw. Frakturrisiko. In einer aktuellen Studie wurde der sturzpräventive Effekt einer dreimonatigen Zufuhr von 1200 mg/d Kalzium plus 800 I.E. Vitamin D bei hochbetagten Frauen untersucht. Im Vergleich zur Monotherapie mit Kalzium (55 Stürze) wurden unter Kalzium plus Vitamin D nur 25 Stürze beobachtet, eine Verminderung der Sturzhäufigkeit um 55%.

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