Deutsche Dermatologische Gesellschaft, Dresden, 2011

Praxis-Depesche 5/2011

Kontroversen, die unter die Haut gehen

Auf der 46. DDG-Tagung in Dresden wurden aktuelle Entwicklungslinien aufgezeigt – wie die Psychodermatologie – , diagnostische und therapeutische Methoden kritisch diskutiert und das Für und Wider verschiedener Konzepte beleuchtet.

Der Volksmund weiß es schon lange: „Die Haut ist der Spiegel der Seele“. Die psychosomatische Dermatologie hat sich auch schon vor etwa 20 Jahren etab­liert, aber neue wissenschaftliche Erkenntnisse verleihen ihr immer mehr wissenschaftliche Substanz. Prof. Klaus-Michael Taube, Halle, einer ihrer Protagonisten, erwartet vor allem von der Hirnforschung wesentliche Beiträge. Auch die Rolle verschiedener neuroimmunreaktiver Substanzen wird immer besser herausgearbeitet.

Beziehungs- und Hautprobleme

Dass sich diese Disziplin auf schwankendem Boden bewegt, zeigt eine Studie von PD Dr. Kurt Seikowski et al., Leipzig. Man ging der Frage nach, ob Bindung an einen Partner und Zufriedenheit mit der Beziehung chronische Dermatosen (Neurodermitis, Psoriasis) beeinflussen. „Die Untersuchung kann die angenommenen Puffereffekte nicht zwingend bestätigen“, lautet das Fazit. Immerhin ergaben sich Hinweise auf die Relevanz des Konzeptes. So berichteten die meisten der unsicher gebundenen Neurodermitiker über vermehrte Schübe nach Partnerschafts-Krisen oder Juckreizlinderung bei Berührung durch den Partner.

In das Gebiet der Psychiatrie kann der Dermatologe geraten, wenn er Patienten mit Dermatozoenwahn vor sich hat. Diese sind überzeugt, dass sie mit „Tierchen“ befallen sind und fügen sich bei der zwanghaften Entfernung derselben Hautschäden zu. Die Hilfe eines Psychiaters lehnen sie ab. Dann muss ggf. der Hautarzt ein Neuroleptikum verordnen. Dr. Kristina Wöllner et al., Bonn, haben eine Arbeitsanweisung für den Umgang mit solchen Fällen erarbeitet.

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