Bei der Konversions-Analyse wird die Allel-Separation mit der cDNA-Analyse kombiniert. Es können auch Veränderungen auf mRNA-Ebene aufgespürt werden. Eine Forschergruppe aus Cleveland hat in einer Laboruntersuchung die Konversions-Analyse mit der herkömmlichen DNA-Sequenzierung verglichen. Hierfür wurden folgende Proben untersucht: 64 Patienten mit HNPCC, acht Patienten mit HNPCC-ähnlichen Veränderungen und 17 Patienten, bei denen das Kolonkarzinom vor dem 50. Lebensjahr aufgetreten war. Die Proben wurden nach Mutationen des MLH1-, MSH2- oder MSH6-Gens untersucht. Mit der DNA-Sequenzierung wurden insgesamt 70 genetische Veränderungen in den Exons der untersuchten Gene entdeckt. Durch die Konversions-Analyse wurden eine zusätzliche Mutation in einem Exon, zwölf große genetische Deletionen und eine Exon-Duplikation gefunden. Durch die Konversions-Analyse wurde die Aussagekraft der genetischen Untersuchung erheblich gesteigert. (CF)
Hereditäres Kolonkarzinom
Praxis-Depesche 15/2005
Konversions-Analyse ist der herkömmlichen DNA-Sequenzierung überlegen
Das hereditäre nichtpolypöse Kolonkarzinom (HNPCC) ist eine heterogene Erkrankung, deren Diagnose oft erst durch die Familienanamnese gestellt werden kann. Die korrekte Identifikation von Mutationen in Reparatur-Genen ist gerade beim hereditären Kolonkarzinom von entscheidender klinischer Bedeutung. Genetische Untersuchungen haben aber ergeben, dass durch konventionelle DNA-Sequenzierung nicht alle Mutationen erfasst werden können.
Quelle: Casey, G: Conversion analysis for mutation detection in MLH1 and MSH2 in patients with colorectal cancer, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 293 (2005), Seiten: 799-809