Kasuistik

Praxis-Depesche 5/2020

Koronares Subclavian-Steal-Syndrom

Das Subclavian-Steal-Syndrom ist eine nicht seltene Stenose bzw. ein Verschluss der A. subclavia proximal des Abgangs der A. vertebralis. Patienten berichten häufig über Schwindel oder Sehstörungen. Meist verstärken sich die Beschwerden, wenn der Patient den Arm der betroffenen Seite bewegt.
Eine 74-jährige Patientin mit typischer Angina pectoris litt bei geringer Anstrengung, insbesondere wenn sie ihre oberen Gliedmaßen benutzte. Die Patientin wurde zehn Jahre zuvor einer Bypass-Operation der Koronararterien unterzogen. Ein einzelner arterieller Bypass versorgte das gesamte Herz und stammte aus der linken inneren Brustarterie.
Aufgrund der Besonderheit der Angina pectoris wurde ein koronares subklavianes Steal-Syndrom vermutet. Ein Belastungstest mit der linken Hand (5 kg, eine Wiederholung) wurde durchgeführt. Die Patientin entwickelte nach 1,5 Minuten eine schwere Angina pectoris, begleitet von ischämischen Veränderungen. Die Angiographie ergab ein offensichtliches Bypass- Transplantat, dem eine schwere subklavianische Stenose vorausging, die mittels Ballondilatation versorgt wurde. Bei abschließenden Tests – auch beim Belastungstest – war die Patientin asymptomatisch, das EKG zeigte sich normal. DM
Quelle: Moccetti F et al.: Coronary subclavian steal syndrome. Eur Heart J 2019; doi:10.1093/eurheartj/ehz832
ICD-Codes: G45.8

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