Asthma und COPD

Praxis-Depesche 14/2000

Kortison-Angst geringer als oft angenommen

Inhalative und/oder systemische Kortikoide stellen bei Asthma bronchiale und COPD eine wichtige Therapieoption dar. Eine Studie untersuchte, wie groß die "Kortison-Angst" der Patienten ist und wie es um ihre Compliance bestellt ist.

102 Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit oder Asthma bronchiale, die während eines vierwöchigen Rehabilitations-Aufenthaltes inhalative und/oder systemische Kortikoide erhielten, machten in Fragebögen Angaben zur Kortisontherapie. Das durchschnittliche Alter der Befragten betrug 54,5 Jahre, die Erkrankungsdauer 13 Jahre. Um die Kortison-Angst zu erfassen, sollten die Patienten verschiedene Aussagen bewerten, z. B. "Kortison vergiftet den Körper" - "Die Nebenwirkungen von Kortison sind schlimmer als die eigentliche Krankheit" - "Kortison lindert die schlimmsten Krankheitsfolgen" - "Ich bin dankbar, dass es Kortison gibt" - "Kortison ist ein Teufelszeug". Fünf bzw. 16 Patienten (4,9% bzw. 15,6%) machten Angaben, die auf eine starke bzw. mittelgradige Kortison-Angst schließen ließen. Die Kortison-Angst korrelierte mäßig mit einer allgemein negativen Einstellung gegenüber Medikamenten und mit allgemeiner psychischer Belastung. Patienten mit Kortison-Angst zeigten erwartungsgemäß eine schlechtere Compliance bei der Medikamenteneinnahme als Patienten ohne Kortison-Angst.

Quelle: Hirschbichler, A: Kortisonangst: In der pneumologischen Rehabilitation geringer als erwartet. Ergebnisse einer Patientenbefragung, Zeitschrift: PNEUMOLOGIE, Ausgabe 54 (2000), Seiten: 68-71

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