Reanimation bei Herzstillstand

Praxis-Depesche 12/2014

Krankenhaustransport: ja oder nein?

Trotz kardiopulmonaler Reanimation (CPR) und umgehendem Transport ins Krankenhaus überleben nur 10% der Patienten einen Herzstillstand. Ist der Transport in allen Fällen sinnvoll?

Ein Überleben lässt sich nie zu 100% ausschließen, findet Dr. Bruce D. Adams, San Antonio, USA. Ohnehin schwanken Überlebenschancen und CPR-Qualität geografisch zu stark, um sich bei der Entscheidung für oder wider einen Transport sicher sein zu können. Gegenüber dem Risiko unnötiger Tode würden bei einem Transportstopp weder Kosteneinsparung noch die Reduktion von Verkehrsunfällen ins Gewicht fallen. Ein weiterer Aspekt: Verstorbene nach CPR machen 5% aller Organspenden im Krankenhaus aus. Nach Ansicht von Dr. Jonathan Benger, Bristol, UK, hingegen kann der Arzt im Krankenhaus auch nicht mehr tun als der Sanitäter vor Ort. Da die ersten Minuten über das Überleben entscheiden, sei es sinnvoller, Sanitäter für die Wiederbelebung optimal zu schulen, als durch eine Transportaktion die CPR-Qualität und damit die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten zu gefährden. Nur in Ausnahmefällen hält Benger den Transport für gerechtfertigt. OH

Quelle:

Adams BD, Benger J: Should we take patients to hospital in cardiac arrest? BMJ 2014; 349: g5659

ICD-Codes: I46.9

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