Mittels einer systematischen Abfrage von fünf Datenbanken im Dezember 2020 wurden 32 Studien herausgefunden, die als Grundlage der vorliegenden Metaanalyse dienten. In 21 der Arbeiten war der Pittsburgher Schlafqualitätsindex (PSQI) oder funktionelle Beeinträchtigungen aufgrund von Migräne (MIDAS-Fragebogen) bei Erwachsenen erhoben worden. Aus sechs Studien lagen Daten zur Polysomnographie (PSG) bei Erwachsenen und aus fünf Studien zu Kindern vor. Im Allgemeinen waren bei erwachsenen Migränepatienten höhere PSQI-Werte zu verzeichnen als bei gesunden Probanden. Dieser Effekt war ausgeprägter bei chronischer Migräne im Vergleich zu episodisch auftretenden Migräneattacken. Die PSG-Daten zeigten, dass die REM-Schlafphase bei erwachsenen sowie pädiatrischen Migränepatienten prozentual kürzer war als bei Kontrollprobanden. Anhand der PSG-Daten ergab sich zudem, dass bei pädiatrischen Patienten mit Migräne die totale Schlafzeit geringer war und mehr Aufwachphasen sowie eine kürzere Schlaflatenzzeit zu beobachten war.
Auch wenn sich anhand der Daten keine signifikante Assoziation zwischen PSQI und dem MIDAS ergab, belegen die Daten, dass Migränepatienten eine schlechtere subjektive Schlafqualität und Schlafarchitektur aufweisen als Kontrollprobanden. Zwar sind noch weitere Analysen longitudinaler empirischer Daten notwendig, um genauere Aussagen über den Zusammenhang zwischen Schlaf und Migräne treffen zu können, jedoch sollte jetzt schon die Schlafqualität bei der Behandlung von Migräne mit berücksichtigt werden, so die Autoren. GH