Stimuli, die eine physikalische Urtikaria auslösen können, sind beispielsweise Traumen, Vibrationen, Hitze, Kälte, Sonneneinstrahlung oder Wasserkontakt. Es gibt Hinweise darauf, dass wenigstens einige dieser Stimuli eine oxidative Stress-Reaktion verursachen. So induziert UV-Licht-Exposition die Bildung reaktiver Oxygen-Spezies (ROS) und eine Abnahme enzymatischer und nicht-enzymatischer Antioxidanzien. Auch mechanische Traumen können auf verschiedene Weise die ROS-Bildung fördern. Bei Patienten mit physikalischer Urtikaria fanden die italienischen Dermatologen im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden eine systemische Imbalance von Antioxidanzien. Die Blutspiegel von Vitamin E sowie zellulärer Katalase und Glutathion-Peroxidase waren bei ihnen niedriger. Dagegen fanden sich höhere Konzentrationen mehrfach ungesättigter Fettsäuren, die ein Ziel für peroxidative Schäden sind. Die gefundenen Veränderungen könnten auf verschiedenen Wegen dazu führen, dass die Betroffenen auf bestimmte exogene Stimuli mit einer Urtikaria reagieren. (UB)
Physikalische Urtikaria
Praxis-Depesche 20/2001
Lässt oxidativer Stress die Quaddeln schießen?
Eine physikalische Urtikaria kann durch viele verschiedene Stimuli ausgelöst werden. Die zugrundeliegenden pathogenetischen Mechanismen sind nicht völlig aufgeklärt. Italienische Wissenschaftler fanden Anhaltspunkte, dass oxidativer Stress eine wichtige Rolle spielen könnte.
Quelle: Briganti, S: Oxidative stress in physical urticarias, Zeitschrift: CLINICAL AND EXPERIMENTAL DERMATOLOGY, Ausgabe 26 (2001), Seiten: 284-288