Hiroshima und Nagasaki – 60 Jahre danach
Praxis-Depesche 13/2006
Langzeitwirkungen der Atombombe auf die Schilddrüse
Die Schilddrüse ist ein wichtiges Zielorgan, wenn es darum geht, die Folgen von Bestrahlung zu untersuchen. In vielen Studien erhöhte externe oder interne Strahlenbelastung das Malignom-Risiko. Noch nicht geprüft wurden bislang die Auswirkungen einer Radiatio, die mehr als 50 Jahre zurück liegt.
Praxisfazit
Das Risiko für Schilddrüsenkrebs durch Strahlung ist im Alter unter 10 Jahren am höchs ten (über 20 Jahren nicht mehr signifikant erhöht). Es scheint noch höher zu sein, wenn (wie um Tschernobyl) Jodmangel die Drüse ständig stimuliert. Ob es sich durch Kaliumjodidgaben in den Wochen nach der Radiatio allgemein senken lässt oder nur in Jodmangel-Gebieten, ist noch zu klären. Autoimmunleiden der Schilddrüse zählten nicht zu den Folgen der Strahlungsexposition.