Akinetische Krise

Praxis-Depesche 22/2005

Lebensbedrohliche Komplikation bei Morbus Parkinson

Tritt bei Parkinson-Patienten eine plötzliche motorische Verschlechterung auf, die trotz Therapie mehr als 48 h anhält, spricht man auf Englisch von "acute akinesia". Italienische Neurologen fassen ihre Erfahrungen zusammen.

Es wurden 675 Parkinson-Patienten über einen Zeitraum von zwölf Jahren beobachtet. 26 erlitten eine akinetische Krise. Bei 17 von ihnen waren neue akinetische Symptome nach Atemwegsinfektionen oder Operationen aufgetreten und schienen nicht mit der Medikation assoziiert. Neunmal entwickelte sich die Krise bei gastrointestinalen Erkrankungen oder Veränderungen der Medikation (Abbruch, antidopaminerge Mittel). Bei allen Patienten wurde eine intensive Therapie eingeleitet. Im Schnitt in zwei bis drei Tagen entstand eine so schwere Akinesie, dass der motorische UPDRS-Subscore auf 31,4 anstieg, obwohl versucht wurde, die Dosen dopaminerger Medikamente zu erhöhen oder subkutan Apomorphin zu infundieren. Die Akinesie hielt im Schnitt 11,2 Tage an. Die Erholung begann nach vier bis 26 Tagen und war zehnmal unvollständig, vier Patienten verstarben. Außer bei gastrointestinalen Erkrankungen war die Kinetik von Levodopa während der Krise normal.

Quelle: Onofrj, M: Acute akinesia in parkinson disease, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 64 (2005), Seiten: 1162-1169

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