Bariatrische Chirurgie - mehr als nur Gewichtsreduktion

Praxis-Depesche

Lebenserwartung, Lebensqualität und gesamter Gesundheitszustand im Fokus der Therapie

Das Phänomen der „Globesity“, also der weltweiten Zunahme der Adipositas, ist gut dokumentiert. In Deutschland sind mittlerweile rund 20% der erwachsenen Bevölkerung adipös (BMI >30 kg/m2), und auch bei Kindern und Jugendlichen nimmt das Körpergewicht im Durchschnitt zu. Diesem Trend gegenüber steht eine sich kaum entwickelnde Versorgungssituation adipöser Patienten in Deutschland, so Prof. Dieter Birk, Biettigheim-Vaihingen, auf einer Veranstaltung von Johnson & Johnson. Deshalb stand im Fokus der Diskussion der Pfad des Patienten in der Adipositastherapie. Ziel dieses Pfades muss es unter anderem sein, geeignete Patienten rechtzeitig der bariatrischen Chirurgie zuzuführen. Da Eingriffe wie Magenband oder Magenbypass nicht nur zur Gewichtsreduktion führen, sondern auch die metabolische Situation verbessern können, spricht man auch von der „metabolischen Chirurgie“.

Seit Februar 2018 ist die S3-Leitlinie „Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen“ verfügbar. Besonders bemerkenswert ist, dass das Therapieziel von adipositaschirurgischen Eingriffen neu definiert wurde – weg vom alleinigen Köpergewicht oder BMI, hin zu einer „ganzheitlicheren“ Betrachtung des Patienten. So ist das Ziel der Therpie nun eine Verbesserung der Lebensqualität, eine Remission oder Besserung von Begleiterkrankungen (oder sogar deren Prophylaxe), eine Verlängerung des Überlebens und ein Erhalt der Teilhabe am Arbeits-, gemeinschaftlichen und kulturelen Leben. Feste Therapieziel-Vorgaben bzgl. Körpergewicht oder BMI sind nicht zielführend, obwohl natürlich die o.g. Ziele von einer deutlichen Gewichtsreduktion begleitet sind bzw. durch diese bedingt sind.

Bariatirsche Eingriffe können das Outcome von adipösen Typ-2-Diabetikern deutlich verbessern. Das wurde zuletzt u.a. hochrangig im New England Journal of Medicine publiziert (Schauer PR et al., N Engl J Med 2017): Im Vergleich zur intensiven medikamentösen Therapie führten die bariatrischen Eingriffe signifikant häufiger zu einem HbA1c von unter 6%. Auch andere metabolische Parameter sowie die Lebensqualität verbesserten sich mit OP signifikant häufiger als ohne. Daher ist es wichtig, die aktuell empfohlenen Indikationen für einen bariatrischen Eingriff zu kennen:

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