Blutgerinnungsstörungen

Praxis-Depesche 3/2019

Lebensqualität für Hämophilie- und vWS-Patienten

Zwei neue Medikamente, eine neue Arzt-Software und eine Patienten-App können künftig die Therapie von Blutgerinnungsstörungen vereinfachen.

Im Januar dieses Jahres kam der erste rekombinante von-Willebrand-Faktor (vWF) auf den Markt. Er ist zugelassen für die Bedarfsbehandlung von erwachsenen Patienten mit von-Willebrand-Syndrom (vWS), wenn eine Therapie mit Desmopressin alleine nicht wirksam oder nicht indiziert ist. Im Gegensatz zu den bisher verfügbaren, Plasma-basierten Präparaten ist er frei von Blutgerinnungsfaktor VIII, erklärte Prof. Andreas Tiede, Hannover, auf einer Veranstaltung von Shire. In zwei Phase-III-Studien wurde die Wirksamkeit zur Beendigung von Blutungsepisoden und zur perioperativen Hämostase bei 100 % der Teilnehmer als „exzellent“ oder „gut“ bewertet. Das rekombinant produzierte Faktor-VIII-Präparat Rurioctocog alfa pegol mit verlängerter Halbwertszeit ist seit rund einem Jahr zur Behandlung von Hämophilie-A-Patienten verfügbar. Damit lässt sich je nach Bedarf ein reduzierter Injektionsbedarf und ein erhöhter Talspiegel erreichen. „Mit der Software ,myPKfit‘ sind zur Erstellung des individuellen Pharmakokinetik-Profils nur noch zwei statt elf Blutproben notwendig“, erläuterte Dr. Georg Goldmann, Bonn. Mit der zugehörigen App kann der Patient jederzeit seinen aktuell berechneten Faktorspiegel ablesen. CW

Quelle:

Symposium„Gemeinsam in die Zukunft – Wie neue Medikamente und Technologien das Leben von Patienten verbessern können“, Berlin, 27.2.2019

 

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x