Antiemetika für Krebspatienten

Praxis-Depesche 2/2000

Lebensqualität durch supportive Therapie verbessern

Übelkeit und Erbrechen aufgrund einer Zytostatikatherapie mindern die Lebensqualität von Tumorpatienten erheblich. Die supportive Therapie mit dem 5-HT3-Antagonisten Ondansetron kann nun auch mit einer schnell auflösenden sublingualen Schmelztablette durchgeführt werden.

Zur Krebsbehandlung gehören nicht nur Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie, sondern auch unterstützende, supportive Maßnahmen, insbesondere die Besserung krankheitsbedingter Schmerzen und die Beseitigung oder Linderung therapiebedingter Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen. Goldstandard zur Emesis-Kontrolle sind derzeit 5-HT3-Antagonisten wie Ondansetron, die bislang nur als Schlucktablette oder Injektion zur Verfügung standen. Eine Weiterentwicklung der antiemetischen Therapie stellt die Ondansetron-Schmelztablette dar, die sich sublingual schnell und ohne zusätzliche Flüssigkeit auflöst. Sie eignet sich besonders für Patienten mit Schluckbeschwerden, Schleimhautproblemen oder Rachen-Hals-Tumoren. Eine Anwendungsbeobachtung prüft derzeit die Äquivalenzwirkung der Ondansetron-Schmelztablette im Vergleich zur Tabletten- und Injektionsapplikation bei 1.423 Patienten. Die neue Zubereitungsform ist bei Erwachsenen und Kindern ähnlich gut verträglich wie die bisherigen Ondansetron-Formulierungen. Diese Antiemetika-Neuerung in der supportiven Therapie kann einen wesentlichen Beitrag zur Besserung der Lebensqualität von Krebspatienten leisten. (EJW)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x