Antihistaminika

Praxis-Depesche 17/2005

Lebensqualität für Allergie-Patienten

Damit Patienten mit allergischer Rhinitis oder Urtikaria im Alltag möglichst wenig eingeschränkt sind, sollten zur Symptomlinderung moderne Antihistaminika der zweiten Generation verwendet werden, die nicht sedieren.

Auch wenn die neueren H1-Antihistaminika weitaus weniger Nebenwirkungen zeigen, wirken die verschiedenen Substanzen noch in geringem Maße auf die H1-Rezeptoren im Gehirn. Die ZNS-Gängigkeit hängt von der Bindung an Plasmaproteine, der Lipidlöslichkeit und ihrer Affinität für Influx- und Efflux-Carrier-Proteine im ZNS ab. Bei Fexofenadin wird nur ein minimaler Influx ins Gehirn beobachtet, wohingegen Cetirizin etwas mehr und Desloratadin deutlich stärker ins Gehirn vordringen, wie sich durch Positronen-Emissions-Tomographie verdeutlichen lässt. Die ZNS-gängigen Substanzen haben dadurch eine geringere therapeutische Breite; Fexofenadin zeigt demgegenüber in der Standarddosierung keinerlei ZNS-Aktivität. Dies spricht auch für den Einsatz bei Kindern mit allergischer Rhinitis. Auch bei chronischer idiopathischer Urtikaria gelten die nicht-sedierenden Antihistaminika als First-line-Therapie. In schweren Fällen kann die Behandlung durch sedierende Antihistaminika der ersten Generation ergänzt werden, phasenweise auch durch Steroide oder Immunmodulatoren wie Ciclosporin. Experten empfehlen, die üblichen hohen Steroid-Dosen zu reduzieren, wenn nötig täglich nur Dosen unter 10 mg Prednison-Äquivalent zu geben und die Steroidgabe möglichst immer wieder zu unterbrechen. (MF)

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