Monoklonale Gammopathie

Praxis-Depesche 9/2011

Leichtkettenkrankheit – eine neue Entität

Monoklonale Gammopathien kommen mit unterschiedlichen Dignitäten vor. Dem gefürchteten multiplen Myelom (Plasmozytom) geht meist die Sekretion klonaler Immunglobuline voraus.
Praxisfazit
?! Ein Screening auf MGUS wird nicht empfohlen, da es nur in wenigen Fällen zum Plasmozytom fortschreitet. Es gibt Risikofaktoren, die die maligne Entartung wahrscheinlicher machen. Auf dieser Basis könnten Interventionen entwickelt werden, die den Übergang zum Plasmozytom aufhalten.
van Rhee F: Light-chain MGUS: implications for clinical practice. Ebd. 1670-1671

Die früher für benigne gehaltene monoklonale Gammopathie ohne Plasmozytom wird inzwischen als MGUS bezeichnet: monoclonal gammopathy of undetermined significance. Denn eine solche geht 80% der Fälle von Plasmozytom voraus (sie muss aber nicht maligne entarten). In 20% produzieren die Plasmozytom-Zellen nicht die typischen schweren Ketten der Immunglobuline, aber Leichtketten.

Auch in diesen selteneren Fällen gibt es eine Vorstufe: Leichtketten-MGUS. Die Leichtketten im Serum sind mit konventionellen Methoden nicht sicher nachzuweisen. Experten vermuteten aber, dass sie in monoklonaler Form relativ häufig vorkommen. Deshalb testeten sie 21 463 Bewohner einer Region der USA mit einem sensitiveren Assay. 3,3% der Probanden hatten einen pathologischen Leichtketten-Test. Knapp ein Drittel von ihnen exprimierte auch Schwerketten, hatten also eine konventionelle MGUS. Bei 0,8% des Gesamtkollektivs wurde eine Leichtketten-MGUS definiert; die Gesamtprä­valenz beider MGUS-Formen betrug 4,2%. Bei Leichtketten-MGUS ermittelte man ein Risiko von 0,3% pro 100 Personenjahren, dass sich daraus ein Plasmozytom entwickelt. In 23% waren bei Leichtketten-MGUS die Nieren geschädigt. Die mögliche

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