Praxistipp

Praxis-Depesche 12/2020

Leitfaden Nephrolithiasis

JAMA: So sollte der behandelnde Arzt bei einer Nephrolithiasis vorgehen.
Bei Patienten mit Verdacht auf Nierensteine kann der Ultraschall eine erste Orientierungshilfe bieten. Aufgrund der hohen Sensitivität und Spezifität sollte ein CT ohne Kontrastmittel die weiterführende Standarddiagnostik darstellen. Zudem erlaubt das CT eine exakte Bestimmung der Größe und Lage des Steins. Bei unkomplizierten Harnleitersteinen mit einem Durchmesser von weniger als 10 mm ist ein Spontanabgang wahrscheinlich, wobei die medikamentös expulsive Therapie mit a-Blockern die Steinausscheidungsrate erhöhen kann. Die interventionelle Steinentfernung ist indiziert, wenn es innerhalb von vier bis sechs Wochen nicht zu einem Spontanabgang kommt oder Komplikationen auftreten. Das Risiko für einen Rückfall ist jedoch hoch. Als Faustregel gilt: Je ungewöhnlicher die Zusammensetzung des Steins ist, umso wahrscheinlicher ist ein Rezidiv. Weitere Risikofaktoren für einen Rückfall sind ein männliches Geschlecht, eine positive Familienanamnese, Übergewicht und Schwangerschaft. Um weiteren Nierensteinen vorzubeugen, genügt oft eine Ernährungsumstellung. Wichtige Maßnahmen sind eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme und eine natriumreduzierte Kost. Darüber hinaus haben sich Thiazid-Diuretika und Kaliumcitrat als wirksam erwiesen. Für eine gezielte Intervention raten die Experten jedoch zu einer Analyse des 24-Stunden- Sammelurins nach dem Steinabgang bzw. der Steinentfernung. RG
Quelle: Rule AD et al.: Management of kidney stones in 2020. JAMA 2020; 323(19): 1961-2
ICD-Codes: N20.0

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x