Chronische Nierenerkrankung

Praxis-Depesche 9/2020

Leptin kann atherogene Wirkung haben

In einer aktuellen Studie wurde die Beziehung zwischen Serum-Leptinspiegel und Aortensteifheit bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung im Stadium 3 bis 5 (CKD) untersucht.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind ein häufiges Mortalitätsrisiko bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD). Klinische Forschungen belegen, dass eine schlechte Nierenfunktion und Protein-urie in signifikantem Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen. Aortensteifheit ist ein progressiver, altersbedingter Prozess. Die zugrunde liegenden Mechanismen umfassen Gefäßentzündungen, die Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems, Insulinresistenz und neurohormonelle Dysfunktion. Aortensteifheit ist gekennzeichnet durch die frühere Rückkehr der reflektierten Druckwellen von den Arteriolen zum Herzen, was zu erhöhtem systolischen Blutdruck und Pulsdruck führen kann. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass Leptin atherogene, thrombotische und angiogene Wirkungen in Zusammenhang mit kardiovaskulärer Homöostase haben kann. Ziel einer aktuellen Studie mit insgesamt 205 Teilnehmern war es daher, den Zusammenhang von Serum-Leptinspiegeln und Aortensteifheit zu prüfen. Dazu wurden die Nüchternblutwerte überprüft und mittels Enzymimmunoassay das Serum-Leptin ermittelt. Die Aortensteifheit wurde als Carotis-Femur-Puls mit Wellengeschwindigkeit (cfPWV) gemessen. 73 (35,6 %) von 205 Patienten zeigten Aortensteifheit mit cfPWV > 10 m/s. Verglichen mit den übrigen Patienten hatte die Aortensteifheitsgruppe eine Prävalenz von Diabetes mellitus, höherem Alter, höherem Taillenumfang, Körperfettmasse, systolischem Blutdruck, Nüchternglukosewerten und höheren Serum-Leptinspiegeln. DM
Quelle: Lu JW et al.: Serum leptin levels are positively associated with aortic stiffness in patients with chronic kidney disease stage 3–5. Adipocyte 2020; 9(1): 206-11
ICD-Codes: N18.9

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