An einer großen offenen, randomisierten Phase-IIIB-IV-Studie nahmen 110 onkologische Zentren in 19 Ländern und 713 postmenopausale Frauen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom teil. Die Patientinnen mit Krankheitsprogression nach Antiöstrogen- und höchstens einmaliger Chemotherapie wurden mit 2,5 mg/d Letrozol bzw. 1 mg/d Anastrozol behandelt. Etwa die Hälfte der Patientinnen hatte einen positiven Rezeptorstatus, die andere einen unbestimmten. Primärer Endpunkt war die Zeit bis zur Tumorprogression (TTP), sekundäre Endpunkte umfassten objektives Ansprechen und dessen Dauer, anhaltenden klinischen Nutzen, die Zeit bis zum Therapieversagen (TTF), das Überleben und die Verträglichkeit. Unter Letrozol wurde mit 19,1% eine überlegene Ansprechrate (vor allem bezüglich kompletter Response) im Vergleich zu Anastrozol (12,3%) registriert. 27% der Frauen unter Letrozol bzw. 23% derjenigen unter Anastrozol profitierten klinisch von der Behandlung. TTP, TTF sowie die Dauer des Ansprechens und der klinischen Besserung waren in beiden Kollektiven vergleichbar. Beide Aromatasehemmer wurden gut vertragen; Letrozol induzierte allerdings seltener Schwindel (8%) als Anastrozol (11%). (EJW)
Aromatasehemmer bei Brustkrebs
Praxis-Depesche 15/2002
Letrozol überlegen in der Ansprechrate
In der Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms mit Aromatasehemmern bei postmenopausalen Frauen schneidet im direkten Vergleich Letrozol besser ab als Anastrozol.