Fortgeschrittener Brustkrebs

Praxis-Depesche 10/2002

Letrozol verlängert die Überlebenszeit

In der First-line-Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms wurde Tamoxifen überrundet: Der Aromatasehemmer Letrozol zeigte in einer großen Phase-III-Studie einen signifikanten frühen Überlebensvorteil gegenüber dem bisherigen Standard.

Für die größte randomisierte Einzelstudie zur Hormontherapie des fortgeschrittenen Mammakarzinom waren 907 postmenopausale Frauen auf Letrozol (2,5 mg/d) oder Tamoxifen (20 mg/d) randomisiert worden. Während der ersten 24 Studienmonate wurde für Frauen der Letrozol-Gruppe eine signifikant höhere Überlebensrate im Vergleich zum Tamoxifen-Arm ermittelt (64% vs. 58%). Erst ab dem dritten Studienjahr liefen die Überlebenskurven beider Therapiegruppen zusammen. Bedingt ist das am ehesten durch das im Protokoll bei Tumorprogression vorgesehene Cross-over im Tamoxifen-Arm auf Letrozol. Die effektive Second-line-Therapie führte zu einer Abschwächung des ursprünglichen signifikanten Unterschieds zwischen beiden Armen. In einer Subgruppe von 440 Patientinnen, bei denen kein Cross-over erfolgt war, fiel der Überlebensvorteil für Letrozol dementsprechend noch ausgeprägter aus als im Gesamtkollektiv (33 Monate vs. 19 Monate). Dieser Unterschied blieb bis Studienende erhalten. Signifikante Vorteile von Letrozol im Vergleich zu Tamoxifen ergaben sich auch bei der Gesamtansprechrate (32% gegenüber 21%) und bei der Zeit bis zur Chemotherapie: Mit Tamoxifen behandelte Frauen benötigten bereits nach neun, Patientinnen unter Letrozol erst nach 16 Monaten eine Chemotherapie. Von Letrozol profitierten alle Patientinnen unabhängig von einer adjuvanten Vortherapie, vom Rezeptorstatus (positiv oder unbekannt) und von der Metastasen-Lokalisation. (KA)

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