Wie hoch ist das Risiko wirklich?

Praxis-Depesche 13/2000

Leukämie bei Kindern verstrahlter Eltern

Eine englische Kohortenstudie untersuchte das Malignitätsrisiko von 46 107 Kindern von in der Kernenergie-Industrie arbeitenden Eltern innerhalb der ersten 25 Lebensjahre.

Insgesamt traten bei 111 Kindern vor dem 25. Lebensjahr Malignome auf, 28 Fälle davon waren Leukämien. Die Inzidenz stimmte weitgehend mit der erwarteten Häufigkeit in der Normalbevölkerung überein. Kinder, deren Väter prae conceptionem auf Grund einer möglichen Strahlenbelastung in ihrem Arbeitsumfeld überwacht wurden, waren einem ungefähr doppelten Risiko ausgesetzt. Eine Korrelation zwischen Leukämierisiko und Strahlendosis war jedoch nicht erkennbar. Bei Kindern von Vätern mit einer kumulativen Lebenszeitdosis an ionisierender Strahlung über 100 mSv präkonzeptionell war im Gegensatz zu Kindern, die vor der Beschäftigung des Vaters in der Nuklearindustrie gezeugt wurden, das Leukämierisiko 5,8fach erhöht. Dieses Ergebnis beruht jedoch nur auf drei Fällen.

Quelle: Roman, E: Cancer in children of nuclear industry employees:report on children aged under 25 years from nuclear industry family study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 318 (1999), Seiten: 1443-1450

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x