Neuropathischer Schmerz

Praxis-Depesche 7/2008

Lidocain-Pflaster lindert lokale Beschwerden

Neuropathische Schmerzen stellen in sehr vielen Fällen eine echte therapeutische Herausforderung dar. Gegen Neuropathie-Schmerz nach einer Zoster-Erkrankung steht jetzt hierzulande erstmals eine topische Anwendung in Form eines Lidocain-haltigen Hydrogelpflasters zur Verfügung. Mit dieser nicht-systemischen Therapieoption wurden in den USA schon mehr als eine Millionen Patienten behandelt.

Die Klassifikation des neuropathischen Schmerzes beschrieb Prof. Ralf Baron, Kiel, bei einer Veranstaltung im Rahmen des 19. Deutschen Schmerz- und Palliativ­kongresses als „fast so etwas wie eine Black Box“. Da die Patienten bei identischen Schmerzerscheinungen – z. B. brennender Dauerschmerz oder Allodynie – unter ganz verschiedenen Erkrankungen leiden können, plädierte er für den Versuch, den neuropathischen Schmerz Mechanismen-orientiert zu behandeln.

Zur Schmerzlinderung lässt sich seit Februar 2008 nun auch eine nicht systemisch wirkende Behandlung einsetzen: Bei dem in den USA bereits sei 1999 verfügbaren Pflaster ist der Wirkstoff Lidocain (5%) in ein weiches Hydrogel eingebettet; das Pflaster wird direkt auf dem Schmerzareal angebracht. Es kann helfen, die Schmerzen genau dort zu reduzieren, wo der Patient sie wahrnimmt, erläuterte Baron in Frankfurt.

Die Wirkung des Lidocain-Pflasters setzt etwa 30 Minuten nach der Applikation ein, es kann bis zu zwölf Stunden lang auf dem schmerzenden Areal getragen und nach einer zwölfstündigen Pause erneut appliziert werden. Bis zu drei Lidocain-Pflaster lassen sich gleichzeitig anwenden, sowohl in Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Medikamenten.

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