Praxis-Depesche 23/2002

Liegen die Epilepsie-Ursachen in der frühen Entwicklung?

Geht schizophrenieformen Erkrankungen eine Entwicklungsstörung im Kindesalter voraus? Zur Klärung dieser Frage wurden 1037 Kinder bis zum 26. Lebensjahr beobachtet.

Die Kinder wurden zwischen dem dritten und elften Lebensjahr in zweijährigen Intervallen auf die motorische, emotionale und kognitive Entwicklung sowie auf Intelligenz, Sprachentwicklung und Verhaltensauffälligkeiten untersucht. Nach psychiatrischer Exploration im Alter von elf und von 26 Jahren wurden die Studienteilnehmer in folgende diagnostische Gruppen eingeteilt: schizophrenieforme Störung (3,7%), Manie (2,0%) und nicht-psychotische Depression/Angststörung (28,5%). Personen aller drei Gruppen litten schon während ihrer frühen Kindheit unter emotionalen und interpersonalen Schwierigkeiten. Schwere Beeinträchtigungen der neuromotorischen und kognitiven Fähigkeiten, Verzögerungen der rezeptiven Sprachentwicklung und auch perinatale Komplikationen ließen sich jedoch verstärkt nur jenen Kindern zuordnen, bei denen später eine schizophrenieforme Störung diagnostiziert wurde. Außerdem korrelierten frühkindliche Entwicklungsstörungen mit späteren psychotischen Symptomen. Die Ergebnisse stärken das ätiologische Schizotaxie-Konzept. (mg)

Quelle: Cannon, M: Evidence for early-childhood, pan-developmental impairment specific to schizophreniform disorder: results from a longitudinal birth cohort, Zeitschrift: ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY, Ausgabe 59 (2002), Seiten: 449-456

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