In der Pharmakotherapie stellt oft das primäre Innovatorpräparat einer neuen Substanzklasse noch nicht das Optimum dar. So kann auch ein vermeintliches „Me-too“-Präparat für den individuellen Patienten am besten geeignet sein.
Als Sprung-Innovation werden chemische Substanzen mit neuem Wirkprinzip oder völlig neuartiger Darreichungsform bezeichnet. Schritt-Innovationen hingegen stellen eine Abwandlung einer bekannten Wirksubstanz oder Darreichungsform mit klinischen Vorteilen dar. Während die Gesellschaft bereit ist, für effektive, gut verträgliche und sichere neue Arzneimittel höhere Preise zu akzeptieren, gilt dies für Schrittinnovationen nicht. Ihnen wird oft ein Me-too-Effekt mit nur geringer oder gar keiner Verbesserung unterstellt, erläuterte Prof. Petra-Maria Schumm-Draeger, München.
Dass so ein Pauschalurteil weder praktisch noch theoretisch gerechtfertigt ist und dass es immer darum gehen muss, die individuelle Situation des Patienten im Auge zu haben, belegte sie am Beispiel der DPP-IV-Inhibitoren. So bietet das neue, auf dem deutschen Markt noch nicht verfügbare Linagliptin für die oft multimorbiden Diabetiker mit eingeschränkter Nierenfunktion einen deutlichen Zusatznutzen.
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