So schnell kann‘s gehen ...

Praxis-Depesche 6/2019

Luftverschmutzung schlägt auf‘s Herz

Feinstaub und Smog belasten nicht nur die Atemwege, sondern gehen auch mit einem erhöhten Myokardinfarktrisiko einher. Für bestimmte Luftschadstoffe ist ein Effekt bereits wenige Stunden nach Exposition nachweisbar.
Anhand eines Myokardregisters ging eine schwedische Arbeitgsgruppe der Frage nach, wie sich das Risiko für einen ST-Hebungs- Myokardinfarkt (STEMI) innerhalb von 24 h nach erhöhter Luftschadstoff-Belastung verändert. Untersucht wurde der Einfluss der Luftschadstoffe NO2, SO2, Ozon sowie Feinstaub bis zu einer Partikelgröße von 2,5 μm (PM2,5) und 10 μm (PM10). Nach Korrektur hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit waren zwei Luftschadstoffe positiv mit einem erhöhten STEMI-Risiko assoziiert: NO2 mit einer Verzögerung von 15 Stunden (OR 1,065; p = 0,001) sowie PM2,5 mit einer Verzögerung von 20 Stunden (OR 1,026; p = 0,046). Anzumerken ist, dass NO2, zusammen mit Nitrat-Aerosolen und Kohlenwasserstoffen, einen wichtigen Anteil der PM2,5 darstellt. Das geringfügig erhöhte STEMI-Risiko nach PM2,5-Exposition könnte also auch ausschließlich auf den Effekt von NO2 zurückzuführen sein. RG
Quelle:

Sahlén A et al.: Air pollution in relation to very short-term risk of ST-segment elevation myocardial infarction: Case-crossover analysis of SWEDEHEART. Int J Cardiol 2019; 275: 26-30

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