Mäßiger Konsum schadet dem Gedächtnis nicht

12 480 Teilnehmerinnen der Nurses' Health Study wurden in die Studie eingeschlossen. Sie waren zwischen 70 und 81 Jahre alt. Ihre Gedächtnisleistung wurde mit Hilfe verschiedener kognitiver Tests analysiert. Nach zwei Jahren wurden über 11 000 dieser Frauen erneut befragt. Seit Anfang der 80er Jahre lagen Angaben der Studienteilnehmerinnen zur täglich konsumierten Alkoholmenge vor. Mäßige Trinkerinnen nahmen definitionsgemäß weniger als 15 g Alkohol täglich zu sich - das entspricht ungefähr einem Glas Wein oder Bier. Die kognitiven Leistungen der mäßigen Trinkerinnen waren besser als die derjenigen Studienteilnehmerinnen, die überhaupt keinen Alkohol tranken. Das Risiko einer Verschlechterung der Gedächtnisleistung war bei den mäßigen Trinkerinnen um ca. 20% geringer als bei den Frauen, die überhaupt keinen Alkohol konsumierten. Auch diejenigen Frauen, die mehr, nämlich täglich zwischen 15 und 30 g Alkohol tranken, hatten kein wesentlich höheres Risiko für eine kognitive Verschlechterung. Keinen Einfluss auf die Ergebnisse der Tests hatte die Art der alkoholischen Getränke; es war egal, ob Wein oder Bier getrunken wurde. Auch der Apolipoprotein-E-Genotyp war bei den Testergebnissen nicht entscheidend. Die Autoren folgern, dass ein Glas Wein oder Bier am Tag die Gedächtnisleistung bei Frauen nicht verschlechtert, sondern das Risiko eines kognitiven Abbaus eher verringert. (MO)