Spezifische Reflexepilepsie

Praxis-Depesche 16/2005

Mah-Jong-Brettspiel induziert Anfälle

Es wird über fünf taiwanesische Patienten berichtet, bei denen epileptische Anfälle durch das traditionelle chinesische Brettspiel Mah-Jong ausgelöst wurden.

Bei drei Patienten wurden die Anfälle ausschließlich durch das geistig stark fordernde Mah-Jong hervorgerufen, bei einem auch durch dessen Computerversion und bei einem weiteren Patienten zusätzlich durch Schach spielen. Vier hatten generalisierte, tonisch-klonische Anfälle, einer fokale Anfälle mit sekundärer Generalisierung. Antiepileptika konnten die Reflexanfälle nicht kontrollieren, der komplette Verzicht auf das Spiel wurde angeraten. Spontane bzw. Schlafentzugs- oder Photostimulations-induzierte Anfälle waren bei den Betroffenen nicht bekannt. Die vier Männer und eine Frau waren bei Erstmanifestation im Schnitt 39,4 Jahre alt - wesentlich älter als von anderen komplexen durch geistige Aktivität induzierten Epilepsien bekannt. Interessanterweise hatten die Betroffenen das Spiel zuvor durchschnittlich 12,6 Jahre ohne Anfälle gespielt. An die Mah-Jong-induzierte Reflexepilepsie sollte insbesondere bei Immigranten aus dem Fernen Osten gedacht werden. (tha)

Quelle: Wan, CL: Mah-Jong-induced epilepsy: a special reflex epilepsy in Chinese society, Zeitschrift: SEIZURE, Ausgabe 14 (2005), Seiten: 19-22

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