Diabetes mellitus

Praxis-Depesche 1-2/2020

MALAT1 begünstigt Komplikationen

Die RNA MALAT1 scheint bei der Entwicklung diabetesbedingter Komplikationen eine wesentliche Rolle zu spielen. Könnte sie sich als diagnostischer Marker oder therapeutisches Target eignen?
Kommentar
Die chemische Inhibition von MALAT1 könnte einen sinnvollen Therapieansatz bei diabetesbedingten Komplikationen darstellen.
Bislang gibt es keinen spezifischen Biomarker, anhand dessen das Komplikationsrisiko für Patienten mit Diabetes vorhergesagt werden kann. Als vielversprechend gilt die lange nicht-kodierende RNA (lncRNA) MALAT1. Die Liste diabetesbedingter Komplikationen, bei denen eine gesteigerte MALAT1-Expression beobachtet wurde, ist lang. Dabei wies MALAT- 1 unabhängig vom Versuchsmodell oder der Indikation ein ähnliches Expressionsmuster auf: Nach ihrer Glucose-vermittelten Aktivierung regte die lncRNA die Produktion von Entzündungsmediatoren an, unter anderem TNF-a und IL-6 bei Ischämie-Reperfusionsschäden, der diabetischen Kardiomyopathie, Nephround Retinopathie oder das Chemokin CXCL5 bei der NASH. Viele Komplikationen konnten im Tiermodell oder in Zellkultur durch Knock-out von MALAT1 verbessert oder verhindert werden. RG
Quelle: Abdulle LE: MALAT1 as a diagnostic and therapeutic target in diabetes-related complications: a promising long-noncoding RNA. Int J Med Sci 2019; 16(4): 548-55

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