Das Marketing umfasste dabei drei dreiwöchige Phasen (mit je zweiwöchiger Pause dazwischen), in welchen das Obstangebot der Cafeteria hinsichtlich Sichtbarkeit, Information und Preis schrittweise optimiert wurde. Zunächst wurde das Obst – wie üblich – ohne zusätzliche Information mehr als drei Meter entfernt von der Kasse ausgestellt (Phase 1). In Phase 2 platzierte man die Früchte gleich neben der Kasse und informierte auf einem Warenschild über die gesundheitsförderlichen Eigenschaften. In Phase 3 wurde zusätzlich der Stückpreis um 33% reduziert. Anschließend wurden von den täglich ca. 150 Studenten und Mitarbeitern der Cafeteria jeweils sechs männliche und weibliche Studenten zu ihrem Kaufverhalten befragt. Zwischen der ersten und letzten Phase verdoppelte sich die Zahl gekaufter Früchte (14 vs. 33 Stück; p<0,01). Frauen stellten mit insgesamt 100%, 82% und 67% in allen drei Phasen den Großteil der Obstkäufer (p<0,01). Allerdings sprachen die männlichen Teilnehmer stärker auf die Werbestrategien an. Interessanterweise waren es dabei nicht Studenten sondern andere Fakultätsmitarbeiter, die auf das Marketing hin ihren Obsteinkauf verdoppelten (Frauen) bzw. verdreifachten (Männer). Bei den Studenten zeigten die Werbemaßnahmen kaum Erfolg: Unter den Studentinnen blieb die gekaufte Obstmenge konstant (8, 9 bzw. 10 Stück) und männliche Studenten griffen im gesamten Studienverlauf lediglich zweimal in Phase 3 zu Apfel und Co. Oft gaben die Studenten an, dass sie ungesunde Snacks bevorzugten. OH
Obstkonsum in der Uni-Kantine
Praxis-Depesche 3/2015
Marketing für Mandarine und Mango
Nicht jeder hält sich an die täglich empfohlenen fünf Portionen Obst oder Gemüse. An einer Universitätscafeteria in Peru sollte daher eine Werbekampagne Studenten und Mitarbeiter zum Fruchtkauf animieren.
Quelle:
Cárdenas MK et al.: The effect of changes in visibility and price on fruit purchasing at a university cafeteria in Lima, Peru. Public Health Nutr 2014; Epub Dec 1; doi: 10.1017/S1368980014002730