Motorik, NMS, NPS und MCI

Praxis-Depesche 1-2/2018

Maximaler Einfluß auf die Lebensqualität

Nicht-motorische Symptome (NMS) der Parkinson-Krankheit können sich auf die Lebensqualität negativer auswirken als die motorischen Beeinträchtigungen. Jetzt wurden von Schweizer Neurologen die Korrelationen von neuropsychiatrischen Symptomen (NPS) wie Depression und Angst und einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (Mild cognitive impairment, MCI) untereinander und mit der Lebensqualität geprüft.

Kommentar

In dieser Studie verringerten Angst, Depression, MCI und Alter die Lebensqualität. Wie angenommen, hatten NPS, insbesondere depressive und Angstsymptome, mit 50% den maßgeblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Parkinson-Patienten. Daneben trug die MCI trotz der statistischen Signifikanz in einem deutlich geringeren Ausmaß von 5% zu einer schlechteren Lebensqualität bei. Im Behandlungsalltag sollten Patienten vor allem auf Angst und Depression gescreent werden, ob sie eine MCI aufweisen oder nicht.

Redaktion Praxis-Depesche
Unter den 53 Parkinson-Patienten im Alter zwischen 46 und 84 Jahren litten 32% nach dem Beck Depression Inventory (BDI-II) unter( leichten) depressiven Symptomen, 36% nach dem Beck Anxiety Inventory (BAI) unter leichten, 13% unter leichtgradigen und 4% unter schweren Angstsymptomen, 17% unter Zwangssymptomen nach dem Obsessive-Compulsive Inventory – Revised (OCI-R) und 6% unter manischen Symptomen nach dem Self- Report Manic Inventory (SRMI). Die Lebensqualität der Teilnehmer wurde mit dem Parkinson‘ s Disease Questionnaire (PDQ-39) evaluiert. Bei 16 Patienten lag eine MCI vor.
Kein einzelnes NPS unterschied sich zwischen MCI- und Nicht-MCI-Patienten signifikant. Andererseits korrelierte jedes NPS signifikant (je p ≤0,01) mit der Lebensqualität nahezu aller Patienten (mit und ohne MCI).
Die lineare Regressionsanalyse ergab außerfür das Alter (p=0,03) signifikante Auswirkungen auf die Lebensqualität für eine MCI (vs. non-MCI) (p=0,03), die BDI- und BAI-Werte (je p≤0,01). Zusätzlich zeigte sich ein Trend für die SRMI (p=0,06) und für die Krankheitsdauer (p=0,08). Keinen signifikanten Zusammenhang mit der Lebensqualität fand sich für die Motorik nach UPDRS III (p=0,16) und die L-Dopa-Äquivalenz-Dosis (p=0,14). JL
Quelle:

Wiesli D et al.: Influence of mild cognitive impairment, depression, and anxiety on the quality of life of patients with parkinson disease. Dement Geriatr Cogn Dis Extra 2017; 7(3): 297-308

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