Die Handykamera kann ein hilfreiches Instrument für Diagnose und Dokumentation im Praxis- und Klinikalltag sein. Medizinische Fotos können Fachkolleginnen und -kollegen enorm helfen – vorausgesetzt, die Aufnahmen sind von angemessener Qualität für den klinischen Bedarf. Eine Studie gibt einen kleinen Leitfaden, wie man geeignete Fotos erstellt und auf welche Parameter man dabei achten muss.
In fast jeder (Kittel-)Tasche steckt ein Handy, und dieses wird immer mehr für die medizinische Fotografie im Arztalltag verwendet. Nicht zuletzt seit der COVID-19-Pandemie hat die Relevanz von Fotografien für den klinischen Gebrauch, für die Überweisung oder im Rahmen von virtuellen Konsultationen zugenommen. Trotz dieser wachsenden Bedeutung von Bildmaterial für Diagnose und Therapie gibt es bisher wenig publizierte Ressourcen, die technische und praktische Ratschläge für die Aufnahme geeigneter medizinischer Bilder geben. Ungenaue oder qualitativ mangelhafte Fotos bergen ein Risiko für Fehlinterpretationen und können so zu einer Verzögerung der Diagnose oder zu falschen Therapieentscheidungen führen. In der Dermatologie und Wundversorgung sind Fotografien schon länger obligatorischer Bestandteil des Überweisungsweges. Geeignete Fotos zu erstellen, setzt jedoch ein grundlegendes Verständnis für grundlegende Prinzipien der (medizinischen) Fotografie voraus – und dafür, welche Parameter überhaupt relevant sind.
Was macht ein gutes medizinisches Foto aus?
Moderne Smartphones haben bemerkenswert gute Objektive, mit denen es durchaus möglich ist, angemessene medizinische Aufnahmen zu erstellen. Eine gute medizinische Fotografie wird nicht nach ihrem künstlerischen Niveau beurteilt, sondern ob sie den klinischen Zustand genau dokumentiert und dabei die Vertraulichkeit und Privatsphäre der Patient:innen wahrt (Stichwort Datenschutz!). Ein gutes medizinisches Foto sollte Informationen über Lage, Größe, Farbe, Beschaffenheit und Tiefe einer Läsion vermitteln. Eine Aufnahme einer Hautkrankheit oder Verbrennung sollte beispielsweise Aufschluss über das Ausmaß, die Farbe und die Beschaffenheit der Haut geben. Beim Foto einer Wunde können weitere Aspekte, wie die Tiefe der Läsion maßgeblich für die Beurteilung der Verletzung und Einleitung einer angemessenen Erstbehandlung sein. Klar ist: Jede Fachrichtung hat ihre eigenen Schwerpunkte, die ein geeignetes Bild definieren. Doch die Anwendung von bestimmten Grundprinzipien der medizinischen Fotografie ermöglichen es jedem, qualitativ wertvolle Fotos zu erstellen und somit das Risiko medizinischer Fehler durch ungenaue Interpretationen zu verringern.
Kleine Fotokunde für medizinische Aufnahmen
Fünf Schlüsselparameter sind für medizinische Fotos besonders wichtig:
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