Zwischen 2004 und 2008 wurden in China ca. 190 000 Männer und 273 000 Frauen zu verschiedenen demografischen, Gesundheitsund Lebensstilparametern befragt und untersucht. Keiner der Teilnehmer wies bei Baseline Diabetes auf. Mehr als 98 bzw. 97% der Frauen und Männer hatten Kinder, etwa zwei Drittel ein oder zwei. Im Verlauf des im Mittel siebenjährigen Follow-up erkrankten 5579 Frauen und 3261 Männer an Typ-2-Diabetes. Bei beiden Geschlechtern bestand zwischen der Kinderzahl und dem Diabetesrisiko ein J-förmiger Zusammenhang: Einfache Mütter bzw. Väter trugen das geringste Risiko. Dagegen war das Diabetesrisiko kinderloser Frauen um 39% höher, das Risiko von Müttern von zwei, drei bzw. vier oder mehr Kindern um 12, 23 respektive 32% höher. Bei den Männern betrug die Risikosteigerung bei Kinderlosigkeit bzw. zwei-, drei- oder mehrfacher Vaterschaft 28% bzw. 19, 32 und 41%. Mit jedem zusätzlichen Kind stieg das Diabetesrisiko der Mütter und Väter um 3 bis 4%. OH
Gilt für Frauen und Männer
Mehr Kinder, mehr Diabetes
Eine mehrfache Mutterschaft erhöht bei Frauen das spätere Risiko für Diabetes. Einige Forscher vermuteten, dass dies an schwangerschaftsbedingten metabolischen Veränderungen liegt. Eine aktuelle Studie zeigt nun allerdings, dass viele Kinder zu haben auch bei Männern für Diabetes prädisponiert.
Kommentar
Irgendwie scheinen diese Ergebnisse zur chinesischen Ein-Kind-Politik zu passen (wurde 2016 aber offiziell abgeschafft). Hatte bei der Studie gar das „Zentralkomitee der kommunistischen Partei“ seine Finger im Spiel?
Redaktion Praxis-Depesche
Peters SAE et al.: Parenthood and the risk of diabetes .... Diabetologia 2016; Epub Apr 18; doi: 10.1007/s00125-016-3980-x