Eine in Berlin durchgeführte retrospektive Zeitreihenanalyse untersuchte, welchen Einfluss ein Anstieg an Stickstoffdioxid (NO2), Ozon (O3) und Feinstaub (PM10 und PM2,5 ) auf die Hospitalisierungsrate von COPD- und Asthma-Patient:innen hat. Bis zu fünf verschiedene Messstationen ermittelten täglich Durchschnittswerte der Schadstoffe.
Die Studienpopulation bestand aus 876 Asthma- und 8.645 COPD-Patient:innen (Durchschnittsalter 52 bzw. 68 Jahre, Frauenanteil jeweils c.a. 40 %, Raucheranteil 4,9 bzw. 8,3 %), die zwischen 2005 und 2015 aufgrund einer akuten Verschlechterung ihrer COPD oder ihres Asthmas ins Krankenhaus eingewiesen werden mussten. COPD-Patient:innen unter 40 Jahren und Asthma-Patient:innen unter 18 Jahren waren nicht Teil der Studienpopulation.
Stickstoffdioxid treibt die Hospitalisierungsrate nach oben
Bei einem NO2-Anstieg von 10 µg/m³ innerhalb eines Tages erhöhte sich das Risiko einer Klinikeinweisung für Asthmatiker:innen um 10 % (95 %-KI 1,013–1,195) und für COPD-Patient:innen um 12 % (95 %-KI 1,081–1,168). Einen signifikanten Einfluss auf die akute Verschlechterung einer COPD bei steigenden NO2-Werten hatte die Windgeschwindigkeit. Ein Anstieg an O3, PM10 oder PM2,5 hatte dagegen keinen Einfluss auf das Risiko einer Hospitalisierung von Asthma- und COPD-Patient:innen. Verzögerte Effekte innerhalb der ersten sieben Tage nach dem gemessenen Anstieg wurden nicht beobachtet.