Der guten analgetischen und antiphlogistischen Wirksamkeit klassischer NSAR stehen unerwünschte bis gefährliche Nebenwirkungen im oberen Gastrointestinaltrakt entgegen; auch die Reduktion der Thrombozytenfunktion ist in diesem Zusammenhang von Nachteil. Mit selektiven COX-2-Inhibitoren erzielt man Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Fiebersenkung; die Prostaglandine für die Magen-Darm-Protektion bleiben aber erhalten; die Blutgerinnung wird nicht beeinflusst. Der COX-2-Hemmer Celecoxib ist bei Arthrose und rheumatoider Arthritis in adäquaten Dosen genauso gut analgetisch und antiphlogistisch wirksam wie klassische NSAR. In "real life"-Dosierungen gemäß dem Praxisalltag ist die Wirksamkeit beider Coxibe gleich. Die CLASS-Studie zeigte an 8800 Patienten nach sechs Monaten - und neuerdings auch nach der verlängerten Beobachtungszeit von bis zu 13 Monaten - für Celecoxib signifikant seltener gastrointestinale Komplikationen und symptomatische Ulzera als mit Diclofenac oder Ibuprofen. Ähnliches bestätigt auch die große praxisnahe Studie SUCCESS-I mit mehr als 13 000 Patienten. Nach ersten Teilauswertungen dieser Untersuchung treten darüber hinaus unter Celecoxib subjektive Beschwerden wie Bauchschmerzen, Dyspepsie und Übelkeit seltener auf als mit klassischen NSAR. Für Celecoxib gibt es keinerlei Hinweis auf eine erhöhte Rate kardiovaskulärer Ereignisse. Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit sollte aber unter Celecoxib nicht auf die gleichzeitige Gabe niedrig dosierter Acetylsalicylsäure verzichtet werden. (LM)
Arthrose und rheumatoide Arthritis
Praxis-Depesche 3/2002
Mehr Sicherheit mit selektivem COX-2-Hemmer
Große klinische Studien und eine umfangreiche Anwendungsbeobachtung mit Celecoxib bei Patienten mit Arthrose und rheumatoider Arthritis haben die gute Wirksamkeit und gastrointestinale Verträglichkeit von selektiven COX-2-Hemmern nachgewiesen. Das kardiovaskuläre Risiko wird mit Celecoxib nicht erhöht.