Nierenzellkarzinom

Praxis-Depesche 1-2/2020

Mehr Speck auf den Rippen ist vorteilhaft

Das metabolische Syndrom (MetS, metabolic syndrom) ist bei Patienten mit Krebserkrankungen stark verbreitet. In einer Studie aus Peking wurde jetzt die prognostische Bedeutung des MetS für die Folgen eines klarzelligen Nierenzellkarzinoms (ccRCC, clear cell renal cell carcinoma) näher untersucht.
Eingeschlossen in die Studie waren 480 ccRCC-Patienten überwiegend männlich (75,83 %) mit einem mittleren Alter von 55,25 Jahren. Anhand der TNM-Klassifikation eingestuft, waren zum großen Teil Tumore im pathologischen Stadium pT1 (87,08 %) und lediglich 12,92 % im Stadium pT2 vertreten. Bei 71,7 % der Patienten war eine radikale Nephrektomie, bei den restlichen 28,3 % eine partielle Nephrektomie durchgeführt worden. Unter den 136 Patienten (28,3 %) mit einem nachgewiesenem MetS handelte es sich mit 83,1 % vorwiegend um Männer.
In einer univariaten Analyse von Daten nach einer Nachbeobachtungszeit von 70 Monaten zeigte sich ein signifikant längeres krebsspezifisches Überleben (CSS, cancer-specific survival) bei Patienten mit MetS (p = 0,028), wobei sich das MetS als unabhängiger günstiger Faktor für das CSS (p = 0,017) herausstellte. Zudem konnte eine Gesamtüberlebensrate (OS, overall survival ) von 92 % nach fünf Jahren bei Patienten mit MetS und eine Tendenz für ein besseres OS beobachtet werden (p = 0,093), als bei Patienten ohne MetS. Keiner der vier Charakteristiken für das MetS (Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Dyslipidämie) stellte dabei einen unabhängigen Indikator für das CSS bei ccRCC-Patienten dar. GH
Quelle: Liu Z et al.: Metabolic syndrome is associated with improved cancer-specific survival in patients with localized clear cell renal cell carcinoma. Transl Androl Urol 2019; 8 (5): 507-18; doi:10.21037/ tau.2019.10.04

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