Mukoviszidose

Praxis-Depesche 20/2005

Mehr und mehr Kinder erreichen das Erwachsenenalter

Wird bei einem Kind heutzutage eine Mukoviszidose diagnostiziert, stehen - anders als früher - die Chancen gut, dass das Kind 30 Jahre und älter wird. Die Behandlung liegt meist noch in den Händen der Pädiater, da Mukoviszidose-Zentren für Erwachsene noch Mangelware sind.

Vor allem die Betreuung in spezialisierten Zentren hat dazu beigetragen, dass sich die Prognose der Kinder mit Mukoviszidose in den vergangenen Jahren erheblich gebessert hat, berichtete Dr. Ernst Rietschel vom Mukoviszidose-Zentrum in Köln. Durch eine frühzeitige Behandlung mit Pankreasenzymen kann trotz der exokrinen Pankreasinsuffizienz, die 80% der Kinder aufweisen, für einen guten Ernährungszustand gesorgt werden und dafür, dass die Kinder ihre genetisch determinierte Körpergröße tatsächlich auch erreichen. Kommen die Patienten ins Erwachsenenalter, stellen sich nach Rietschel oft neue Probleme durch die Beteiligung weiterer Organsysteme ein (Leberzirrhose, Nierensteine, Diabetes mellitus). Die Behandlung muss mehr und mehr in den Händen von Internisten statt von Pädiatern liegen, zumal die jungen Erwachsenen auch andere psychosoziale Bedürfnisse und Probleme entwickeln. Derzeit gibt es nach Rietschel aber nur elf Mukoviszidose-Zentren, die ausschließlich Erwachsene behandeln. (CV)

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