Weisen junge Patientinnen mit einem Reizdarmsyndrom (irritable bowel syndrom, IBS), die zusätzlich unter einer Migräne ohne Aura leiden, Besonderheiten hinsichtlich eventueller Komorbiditäten auf? Tatsächlich scheint es eine Verbindung zwischen IBS und Migräne ohne Aura zu geben, wie eine rumänische Pilotstudie zeigt.
In die Studie wurden jeweils 15 IBS-Patientinnen unter 45 Jahren mit bzw. ohne milde bis moderate
Migräne ohne Aura aufgenommen. Alle Studienteilnehmerinnen wurden hinsichtlich Fibromyalgie (FM) und chronischen Schmerzen im Beckenbereich (CPP) untersucht. Außerdem füllten sie Fragebögen zu
Migräne- bedingten Einschränkungen (Migraine Disability Assessment, MIDAS) sowie zu generalisierter Angststörung (GAD) aus. Der Lymphozytenproliferationstest gab Aufschluss über Nahrungsmittelallergien (FA), die Darmflora über eine Dysbiose (DB).
Bei 80% der IBS-Patientinnen mit
Migräne hatten sich extradigestive Erkrankungen wie FM, CPP und Angststörungen manifestiert. Sie wiesen deutlich schwerere komorbide Erkrankungen auf als diejenigen ohne
Migräne. Signifikant war der Unterschied sowohl für FM, FA als auch CPP. Auch zeigten die Migränikerinnen einen signifikant höheren Angstscore und eine signifikant stärker ausgeprägte Dysbiose als die IBS-Patientinnen ohne
Migräne.
Gegenüber der Vergleichsgruppe bestand bei Frauen mit
Migräne eine strenge positive Korrelation von MIDAS und DB (r= 0,56) sowie eine moderate positive Korrelation zwischen MIDAS, FM und FA (r= 0,46 bzw. 0,41). Das Ausmaß der
Migräne korrelierte also stark mit dem Grad der Angststörung und der Schwere der DB, und moderat mit FM und FA.
GS