Milch, Käse und Joghurt als generell schädlich für die kardiovaskuläre Gesundheit zu deklarieren wird der Lebensmittelgruppe nicht gerecht. Das zeigt eine aktuelle norwegische Studie.
Die Forschenden erhoben die Daten von 1.929 Patient:innen (80 % männlich, Durchschnittsalter 62 Jahre) mit stabiler Angina pectoris anhand eines Fragebogens zum Lebensmittelkonsum. 47 % der Proband:innen wiesen eine Hypertonie auf, 31 % einen Diabetes und 29 % waren Raucher:innen. Alle Befragten nahmen Medikamente ein. Die Teilnehmenden aßen im Durchschnitt täglich 169 ± 108 g / 1.000 kcal an Milchprodukten. Am beliebtesten unter den Molkereiprodukten war Milch, gefolgt von Käse, Joghurt, Sahne, Schmand und Eiscreme.
Im Rahmen der Nachbeobachtung erfasste man das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse. Das mittlere Follow up für akuten Myokardinfarkt (AMI) betrug 7,8 Jahre, für Schlaganfälle 5,2 Jahre und für Todesfälle 14,1 Jahre. Ein höherer Konsum von Molkereiprodukten und Milch erhöhte pro 50 g / 1.000 kcal-Inkrement das Risiko für einen Schlaganfall um 14 respektive 13 %, das Risiko für kardiovaskulären Tod um 6 respektive 7 % und die Gesamtmortalität um 7 respektive 6 %, während kein Zusammenhang zum Risiko eines akuten Myokardinfarktes (AMI) bestand.
Milchprodukte nicht über einen Kamm scheren
Die Risikowerte hingen aber davon ab, welche Art von Milchprodukt verzehrt wurde. So hatten Patient:innen, die vermehrt Käse aßen, ein geringeres Risiko für einen AMI (Risikosenkung um 8 % pro 10 g / 1.000 kcal), während der Verzehr von Butter mit einem erhöhten Risiko für einen AMI und einer höheren Gesamtmortalität verbunden war (Risikoerhöhung jeweils um 10 % pro 5 g / 1.000 kcal). Weder LDL-C- Werte noch die Einnahme von Statinen beeinflussten die Ergebnisse.
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