Eine 47-jährige Frau entwickelte 24 Stunden nach einer Koloskopie Schmerzen im Bauch und in der linken Schulter. Es wurde eine Darmperforation vermutet, doch war im Röntgenbild keine Luftansammlung erkennbar und es war keine rektale Blutung aufgetreten. Die Bauchschmerzen verschwanden, verstärkten sich aber bald wieder, worauf eine sofortige Computertomographie durchgeführt wurde. Dabei zeigten sich eine aktive Blutung innerhalb eines Milzhämatoms und eine ausgedehnte intraperitoneale Blutung, vermutlich infolge einer Milzruptur. Bei hämodynamischer Stabilität wurde eine Transfusion gestartet. Das Hämoglobin stieg daraufhin in den Normbereich. Zwei Stunden später machten Hypotension und Tachykardie jedoch eine sofortige Laparotomie erforderlich. Dabei wurden die Milz entfernt und eine Ligatur der blutenden Gefäße durchgeführt. Die Patientin erholte sich zunehmend und konnte nach acht Tagen entlassen werden.
Praxis-Depesche 14/2005
Milzruptur nach Koloskopie
Bei der Koloskopie kommt es zu einer Darmperforation, der Hauptkomplikation, in weniger als 0,5% der Fälle. Neuseeländische Mediziner präsentieren einen ungewöhnlichen Fall von Milzruptur nach Koloskopie.
Quelle: Janes, SEJ: A life threatening complication after colonoscopy, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 330 (2005), Seiten: 889-890