...schon gewusst?

Praxis-Depesche 8/2021

Mimik trotz Maske

Mund-Nasen-Bedeckungen sind eine mittlerweile unerlässliche Maßnahme zum Infektionsschutz. Im Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin empfinden die meisten Patienten nicht transparente Masken jedoch als störend.
Trägt der Arzt oder die Ärztin statt einer undurchsichtigen OP- oder FFP-Maske eine transparente Mund-Nasen-Bedeckung, trägt das zu einer besseren Kommunikation mit dem Patienten bei und fördert die Vertrauensbildung. Das ist das Ergebnis einer im Fachmagazin JAMA Surgery v eröffentlichten S tudie, i n d er 2 00 Neupatienten einer ambulanten chirurgischen Klinik randomisiert entweder einem Behandler mit durchsichtigem (ClearMask LLC) oder mit undurchsichtigem Mund-Nasen- Schutz zugewiesen wurden.
Alle eingeschlossenen Probanden bevorzugten bei ihrem Arzt eine transparente Maske. Die Patienten berichteten, dass Chirurgen mit einem durchsichtigen Mund- Nasen-Schutz verständlichere medizinische Erklärungen gaben und empathischer wirkten als diejenigen mit undurchsichtiger Mund-Nasen-Bedeckung. Die durchsichtigen Masken erweckten zudem mehr Vertrauen in die ärztlichen Entscheidungen.
Von den Chirurgen und Chirurginnen lehnten jedoch 53 % einen transparenten Mund-Nasen-Schutz ab. Häufig genannte Gründe hierfür waren das Beschlagen der Maske und Bedenken hinsichtlich des Infektionsschutzes, obwohl beide Maskentypen Studien zufolge einen ähnlichen Schutz bieten.
Um die Unterschiede in der Arzt-Patienten- Kommunikation mit durchsichtigen gegenüber undurchsichtigen Masken besser zu verstehen, seien jedoch weitere Untersuchungen notwendig, so die Autoren abschließend. Allerdings sollten sich alle Beschäftigten im Gesundheitswesen der zwischenmenschlichen Barriere bewusst sein, die durch das vollständige Bedecken von Mund und Nase entsteht. RG
Quelle: Kratzke IM et al.: Effffect of clear vs standard covered masks on communication with patients during surgical clinic encounters ... JAMA Surg 2021; 156(4): 372-8

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