Aus dem Vergleich der prospektiv erhobenen Daten von 488 Diabetikerinnen mit insgesamt 691 Schwangerschaften (709 Kinder) und von 729 zufällig ausgewählten Schwangerschaften von Nichtdiabetikerinnen ergab sich eine Häufigkeit ernster fetaler Missbildungen von 30 (4,2 %) vs. 10 (1,2 %). Dies entspricht einem relativen Risiko von 3,1. In fünf Fällen wurde bei den Diabetikerinnen ein Schwangerschaftsabbruch notwendig. Besonders bezeichnend: Sogar bei sehr geringen Erhöhungen des HbA1c mit Werten zwischen 5,6 und 6,8% errechnete sich bereits ein RR von 3,0. Der Zusammenhang blieb auch nach Berücksichtigung mehrerer Variablen wie z. B. Erkrankungsalter und -dauer, Zahl vorangegangener Geburten, Rauchen etc. signifikant.
Frühschwangerschaft und Typ-1-Diabetes
Praxis-Depesche 8/2000
Missbildungen schon durch leichte Hyperglykämie
In einer finnischen Region wurde die Beziehung zwischen Qualität der Blutzuckereinstellung in der frühen Schwangerschaft und dem Risiko fetaler Missbildungen bei Müttern mit Typ-1-Diabetes untersucht. Als Stoffwechselparameter diente der Wert des glykosylierten Hämoglobins (HbA1c) vor der 14. Schwangerschaftswoche.
Quelle: Suhonen, L: Glycaemic control during early pregnancy and fetal malformations in women with type I diabetes mellitus, Zeitschrift: DIABETOLOGIA, Ausgabe 43 (2000), Seiten: 79-82