Komplementäre Krebstherapie

Praxis-Depesche 24/2004

Mistelpräparate - signifikante Verbesserung der Lebensqualität

Heute stehen sich in der konventionellen Onkologie das reduktionistische und ein holistisches Modell gegenüber. Wichtiger Bestandteil des holistischen Ansatzes in der Krebstherapie ist die Mistel, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts von Rudolf Steiner zur Krebsbehandlung eingeführt wurde.

Der Mistel-Gesamtextrakt ist ein Gemisch aus mehr als 1000 Einzelsubstanzen. Die wichtigsten Inhaltsstoffe, Viscotoxine, Mistellektin sowie Polysaccharide und Membranlipide wirken antitumorös und gleichzeitig roborierend sowie stimulierend auf den ganzen Organismus. Ein systematisches Review über 24 prospektive Studien (davon 17 randomisierte Studien) und 38 Kohortenstudien kommt zu einer positiven Beurteilung der Wirksamkeit der Mistel bezüglich einer signifikanten Lebensverlängerung (neun Studien) und einer Verbesserung der Lebensqualität (drei Studien). Eine unlängst publizierte Multicenterstudie zeigte eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität und eine Reduktion der unerwünschten Arzneimittelwirkungen der Chemotherapie. Zu beachten ist, dass die Misteltherapie keine Alternative zur konventionellen Medizin ist, sondern komplementär eingesetzt wird. Die Therapie mit Mistel-Gesamtextrakten gehört zum Standard in der Onkologie. Sie erfüllt die Kriterien der evidenzbasierten Medizin auf dem Level 1a/1b bzgl. Überleben und Lebensqualität. Die Bedeutung der Mistel in der onkologischen Komplementärmedizin unterstreicht auch die Verleihung des SELF-Arzneimittelpreises 2005 (SELF = Europäische Liga für ein sicheres Patienten-Therapie-Selbstmanagement e. V.) an einen Mistel-Gesamtextrakt*). Dieser erstmals verliehene Preis zeichnet innovative und zukunftsweisende naturheilkundliche, pflanzliche Arzneimittel aus, deren Wirksamkeit in prospektiven Studien nachgewiesen worden ist. (GS)

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