Lungenkrebs ist der weltweit häufigste Krebs und die häufigste Krebstodesursache. Die Fünfjahres-Überlebensrate von Lungenkrebs hat international zugenommen. Gründe sind Lungen-Screening- Programme bei Hochrisikopatienten und nicht zuletzt auch neue zielgerichtete Therapien und immunonkologische Behandlungen.
Viscum album L. (VA) wird laut den Autoren in integrativen onkologischen Konzepten zusätzlich zum Standard der onkologischen adjuvanten Chemotherapie zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität angewendet. VA als Add-on mache die Chemotherapie tolerabler durch Linderung von krankheits- und behandlungsbedingten Symptomen und könne somit ihre Wirkung unterstützen und verstärken.
Die aktuelle multizentrische Real-World- Studie wurde unter Verwendung von Daten aus dem Network Oncology Clinical Registry durchgeführt. Der primäre Endpunkt war das Gesamtüberleben. Insgesamt schlossen die Untersucher 275 Patienten mit NSCLC im Stadium I bis IIIA ein (Durchschnittsalter: 67,6 Jahre, 57,2 % männliche Patienten). Es wurde kein signifikanter Unterschied des Gesamtüberlebens zwischen beiden Gruppen beobachtet. Obwohl nicht signifikant, wurde für eine Untergruppe von nicht resezierten Patienten mit NSCLC im Stadium I, Adenokarzinom oder Plattenepithelkarzinom, eine Gesamtüberlebens-Verbesserung mittlerer Effektgröße für S + VA im Vergleich zu S beobachtet.
Die Autoren schlussfolgern, dass ihre Ergebnisse die Bedeutung der Operation als wirksamste Intervention bei Patienten mit nicht metastasiertem NSCLC unterstützen. Eine zusätzliche VA-Therapie zeigte hier keinen zusätzlichen Effekt bei resezierten Patienten. Eine kleine Untergruppenanalyse legt jedoch eine mögliche Rolle der Add-on-Therapie mit VA für nicht resezierte Untergruppen nahe. GFI