Das Renin-Angiotensin-System (RAS) spielt sowohl bei Hypertonie als auch bei Osteoporose eine Rolle. RAS-Blocker könnten die Knochendichte älterer hypertoner Patienten erhöhen. Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB) könnten tatsächlich einen Frakturschutz bieten, ACE-Inhibitoren (ACE-I) dagegen nicht.
Anders als bei ACE-I kommt es beim Einsatz von ARB nicht zu einem Feedback-bedingten Reninanstieg. Ob ARB dadurch die Knochengesundheit in höherem
Alter besser erhalten können als ACE-I, analysierten Forscher anhand prospektiver Daten der MrOS-Studie. Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt 2573 hypertonen Männern im
Alter von ≥65 Jahren. Bis zu sechs Jahre lang erhob man alle zwei Jahre Daten zur Einnahme von Antihypertensiva sowie zur Knochenmineraldichte (BMD). Dabei unterschied man zwischen Nutzern von ARB, ACE-I oder Kalziumkanalblockern (CCB). Nach sechs Jahren hatten Patienten unter ACE-I oder CCB mehr an BMD an der Hüfte verloren als die Kontrollpatienten. Bei ARB-Nutzern war dies hingegen nicht der Fall. Unter Berücksichtigung der BMD und der klinischen Risikofaktoren waren sowohl ACE-I als auch ARB langfristig mit einem geringeren Risiko nicht-vertebraler Frakturen verbunden. Da die Frakturraten von Oberarm und Hüfte unter ARB aber nicht geringer ausfielen als unter anderen Medikamenten, ist der protektive Effekt vermutlich nicht auf einen Erhalt der BMD zurückzuführen, sondern auf ein verringertes Sturzrisiko.
OH